Allgemein
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Smaragd aus Muzo * |
Der Name "Smaragd" stammt vom griechischen Wort "smaragdos", das "grüner Edelstein" bedeutet.
Smaragd gehört der vielfarbigen Beryll-Familie an und ist ein Beryllium-Aluminium-Silikat mit der Mohshärte
7,5 - 8. Die grüne Farbe des Smaragdes wird durch Spuren von Chrom, Vanadium oder Eisen verursacht, die das
normalerweise farblose Mineral Beryll färben.
Smaragde sind während komplizierter tektonischer Prozesse gewachsen, deren Spuren innerhalb eines Kristalls
sichtbar sind: winzige Fremdkristalle, Spalten und Risse, Flüssigkeiten, Blasen usw. Diese Einschlüsse
nennt man "jardin" (französisch für "Garten"). Ein annehmbarer "jardin" beeinträchtigt den Wert
eines Smaragdes nicht, solange er sich nicht störend auf die Farbe und Transparenz eines Steines auswirkt.
* Foto mit freundlicher Erlaubnis von
© www.irocks.com.
Geschichte
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Zubara-Gruben * |
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Smaragd aus Chivor * |
Ägyptische Pharaonen betrieben seit dem 13. Jh. v. Chr. zwischen 3000 und 1500 v. Chr. Smaragdminen
(die "Zubara-Gruben") im Tal von Assuan in Ägypten (südlich von Kosseir: "Dschebel Sikait" und "Dschebel
Sabara"). Von dort aus gelangten evtl. bis ins 17. Jh. Smaragde bis nach Europa, Iran, Türkei, Indien.
Seit Jahrhunderten wurden Smaragde in den Bergen
Perus von den Inka gewonnen. Die Smaragde der Azteken stammten wahrscheinlich auch aus Peru. Zumindest für die
Inka und Azteken (in Mexiko) waren Smaragde heilige Steine. 1532 eroberte Francisco Pizarro (1476-1541) mit seinen
Konquistadoren das Inka-Reich in den Bergen Perus. Die Spanier konnten keine natürlichen Smaragdvorkommen
finden. Daher beschlagnahmten sie alle erreichbaren Steine von den Indianern, darunter Smaragde so groß wie
Taubeneier. Angeblich testeten sie die Echtheit der geraubten Steine mit Hammerschlägen weil sie dachten, dass
echte Smaragde nicht zerspringen. Früher oder später erkannte man natürlich den wahren Wert dieses
"grünen Glases"... Alle erreichbaren Smaragde wurden schließlich mit Galeonen nach Spanien geschafft.
Dabei versanken viele Schiffe, so dass immer noch viele der wertvollsten Smaragde auf dem Grund des Karibischen
Meeres schlummern.
* Foto mit freundlicher Erlaubnis von
© www.irocks.com.
* Foto mit freundlicher Erlaubnis von
© Harjo Neutkens.
Entstehung und Lagerstätten
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Smaragd aus Coscuez * |
Smaragdkristalle können in hydrothermalen Spalten wachsen, wenn die notwendigen physikalischen Bedingungen
und chemischen Elemente vorhanden sind. Wenn hydrothermale Flüssigkeiten aus dem Magma entweichen und sich in
Felsspalten abkühlen, entstehen Kristalle. Kolumbianische Smaragde sind auf diese Weise entstanden. In anderen
Gebieten der Erde bildeten sich Smaragde auch direkt in abkühlendem Magma.
Smaragdvorkommen gibt es weltweit, doch die am meisten gesuchten Steine stammen aus dem "Smaragdgürtel" in der
"Cordillera Oriental", einem Teil der kolumbianischen Anden, mit den berühmten Minengebieten um
Muzo, Chivor, Cosquez und La Pita. Der Ort Muzo liegt ca. 100 km nordwestlich von Bogota.
"Muzo" und "Coscuez" sind die bedeutendsten Minengebiete im Muzo-Gebiet. Das Chivor-Gebiet liegt ca. 90 km
ostnordöstlich von Bogota. Die zwei größten Minengebiete dort sind "Chivor" und "Gachala" in der
Näe des Ortes Somondoco. "Chivor" ist eine sehr alte Mine, die schon von den Chibcha-Indianern vor der
Ankunft der spanischen Eroberer betrieben wurde. Man entdeckte die Mine im Jahre 1896 wieder.
Bis heute gibt es viele illegale Smaragdsucher ("Guaqueros") in den kolumbianischen Minengebieten.
* Foto mit freundlicher Erlaubnis von
© www.themineralgallery.com.
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Smaragd aus La Pita * |
Das ehemals zweitwichtigste Smaragdvorkommen lag am Takowaja-Fluss im Uralgebirge, 1830 entdeckt. Einige dieser
Ural-Smaragde sind hinsichtlich Farbe und Transparenz durchaus mit kolumbianischen Smaragden vergleichbar.
Seit 1883 wurde bei dem Dorf Malischewo die "Marinsky-Mine" eingerichtet, die bedeutendste Lagerstätte
sibirischer Smaragde. Heute spielen sibirische Smaragde keine wesentliche Rolle mehr im internationalen Handel.
Gute Smaragde kommen heute auch aus Afrika und Brasilien, die denen aus Kolumbien in nichts nachstehen. Meistens sind
sie sogar reiner. Heute sind besonders Sambia und Simbabwe wichtige Quellen für gute Steine. Im Norden Sambias
hat man Minen bei den Orten Kagem, Kitwe, Miku und Mufulira eingerichtet.
Seit 1984 wurden bei Dayakou / Wenshan-Gebirge / Yunnan / China hellgrüne bis gelbgrüne Smaragde in bis
zu 1,5 m mächtigen Pegmatitgängen gefunden, in Begleitung von Feldspat, Glimmer, Quarz, Scheelit und Turmalin.
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Habachtal * |
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Habachtal-Mine * |
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Habachtal-Smaragd * |
Das Smaragdvorkommen im österreichischen Habachtal (Salzburger Alpen) ähnelt geologisch dem
Takowaja-Vorkommen in Sibirien. Die meisten Habachtal-Smaragde sind allerdings kleiner, weniger transparent und nur
schwierig zu finden. Im Edelsteinhandel spielen diese Steine praktisch keine Rolle. Bei Mineraliensammlern sind sie
aber sehr begehrt.
* * Fotos mit freundlicher Erlaubnis von
© Harjo Neutkens.
* Foto mit freundlicher Erlaubnis von
© www.granat.at.
Farbe und Qualität
Smaragde aus dem Muzo-Gebiet zeichnen sich durch ein warmes, leicht gelbliches Grasgrün aus. Steine aus Chivor
sind mehr blaugrün. Beide Typen sind in guter Qualität sehr gesucht und teuer
Brasilianische Smaragde sind normalerweise heller als kolumbianische Steine. Smaragde aus Sambia zeigen einen leicht
bläulichen Unterton. Steine aus Simbabwe einen leicht gelblichen. Sehr helle Steine bezeichnet man als
"grünen Beryll".
Einwandfreie, kolumbianische Smaragde mit schöner Farbe und guter Größe sind sehr selten und werden
teilweise teurer gehandelt als Diamanten.
Smaragde der niedrigsten Qualitätsstufe lassen sowohl die typische Farbe als auch einige andere Eigenschaften
von Edelsteinen vermissen. Smaragde mit "normaler Handelsqualität" haben eine weite Qualitätsspanne und
finden sich in den meisten Schmuckstücken. Ihr Wert basiert auf den "4 C's": Caratgewicht, Color (Farbe),
Clarity(Reinheit) und Cut (Schliff). Beste Smaragde können bis ca. 50.000 US$ pro ct kosten wenn sie sehr
groß und rein sind, einen excellenten Schliff und eine top Farbe haben und aus einer kolumbianischen Mine
stammen.
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Trapiche Smaragd |
Eine sehr ungewöhnliche und wertvolle Varietät des Smaragdes ist der "Trapiche-Smaragd". So ein Stein
zeigt eine innere, sechseckige, sternförmige Zeichnung, die durch schwarze Kohlenstoff-Einlagerungen
gebildet wurde.
Fast alle Smaragde sind behandelt. Seit ca. 600 Jahren werden sie mit Öl behandelt (z.B. Zedernöl) um
Einschlüsse, die die Oberfläche durchdringen, optisch zu reduzieren. Leider neigt Öl zum Austrocknen,
weshalb so ein Stein ab und zu vom Fachmann neu geölt werden sollte. Moderne Behandlungsmethoden ersetzen
das Öl z.B. durch Epoxi-Harz, das länger erhalten bleibt als Öl. Derartige moderne Methoden sind
allgemein akzeptiert.
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