Allgemein
Wegen seiner schönen Farbe, seiner Härte, Transparenz und Seltenheit zählt man den Rubin
seit Jahrtausenden zu den wertvollsten Edelsteinen. Er gehört der vielfarbigen Familie des Minerals Korund an,
dem zweithärtesten Mineral nach Diamant. Die rote Farbe des Rubins wird durch das Vorkommen von Chrom
im Kristallgitter verursacht. Alle andersfarbigen Korunde werden als Saphir bezeichnet.
Geschichte
Korund (Rubin und Saphir) ist seit der Bronzezeit bekannt und geschätzt wegen seiner Härte und Farbe.
Der Name "Rubin" hat seine Wurzeln im lateinischen rubens = rot. Die schönsten und ältesten
Rubine stammen aus dem Norden Myanmars, der Region um Mogok, dem von hohen Bergen umgebenen "Tal der Rubine".
Schon vor der Zeitenwende nahmen Rubine eine hervorragende Stellung ein in den Kulturen der Inder, Ägypter,
Griechen und Römer.
Im Mittelalter bezeichnete man alle roten Edelsteine als Karfunkelsteine. Man konnte noch nicht unterscheiden,
ob es sich um Rubine, Spinelle oder Granate handelt. Diese roten Steine galten als "Steine des Lebens und der Liebe".
Ein Karfunkelstein beschützte seinen Besitzer angeblich vor dem Teufel und der Pest. Er sollte seinem
Eigentümer auch Macht, Tapferkeit und Würde verleihen.
Um 1800 war man in der Lage, Rubine von anderen roten Edelsteinen unterscheiden zu können. Damit wurden einige
"Rubine" in Kronjuwelen als weniger wertvoll identifiziert.
1848 stellte Gaudin erste künstliche Rubinkristalle her. Hochwertige Zuchtkristalle wurden allerdings erst
1892 von August Verneuil (1856-1913) im Flammenschmelzverfahren hergestellt (Veröffentlichung 1902).
Entstehung und Lagerstätten
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Inn Chauk Mine * |
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Stone washing * |
Rubine finden sich in Granit, Syenit, Gneis, Basalt, Marmor, Amphibolit, Zoisit, Chloritschiefer und Dolomit.
Voraussetzung für die Entstehung eines Rubins ist neben hohen Temperaturen, entsprechendem Druck und ausreichender
Zeit zur Kristallisation ein siliziumarmes Umfeld und das Vorkommen von Chrom, das als Chromoxid an Stelle des
Aluminiumoxids im Kristallgitter des Rubins eingebaut ist. Chrom verursacht allerdings auch Risse und Spalten im
Rubin, so dass nur wenige Kristalle ungestört zu einer ansehnlichen Größe heranwachsen konnten.
Daher sind Rubine von über 3 ct sehr selten. Wenn sie auch noch frei von Einschlüssen sind und eine
Top-Farbe haben, erzielen sie einen Preis, der teilweise noch über dem eines entsprechenden Diamanten liegt.
Rubine kommen auf allen Kontinenten vor, außer bisher in der Antarktis.
Viele der im Gestein enthaltenen Rubine wurden im Laufe der Zeit durch Erosion (Einwirkung von Regen, Frost, Wind,
pflanzlichen Säuren etc.) freigelegt und vom Regen in die Täler gespült. Daher findet man Rubine
meist zusammen mit anderen Edelsteinen im Geröll von ehemaligen oder heutigen Flüssen ("alluviale Seifen").
Die Gewinnung aus Gestein spielt eine untergeordnete Rolle.
Die bis zu ca. 0,5 m mächtigen Seifen in Sri Lanka liegen nur 1 - 10 m tief, so dass der rubinhaltige Schlamm
in Gruben ausgegraben werden kann. Anschließend werden die Rubine in Handarbeit vom wertlosen Sand und
Geröll getrennt ("ausgewaschen").
* Fotos mit freundlicher Erlaubnis von
© www.ruby-sapphire.com, Richard W. Hughes.
Neben den alten Minen in Mogok ist ein weiterer Ort in Myanmar berühmt für seine Rubin-Vorkommen:
Mong Hsu im Nordosten des Landes. Dieser seit den 1990er Jahren bekannte Fundort liefert noch heute gute Steine,
deren violetter bis schwarzer Kern (mit hellrotem Rand) durch Erhitzen in ein schönes, tiefes Rubinrot
umgewandelt werden kann. Diese hitzebehandelten Steine haben im Allgemeinen ein Gewicht von 0,5 - 3 ct.
Rubine mit leicht violettem Ton werden in Vietnam, nahe der chinesischen Grenze gefunden. Thailändische
Steine zeigen ein leicht bräunliches, tiefes Rot. Ceylon-Rubine sind im Allgemeinen eher hellrot.
Weitere asiatische Rubin-Vorkommen gibt es im Hunza-Tal im Norden Pakistans, in Kaschmir, Tadschikistan, Laos,
Nepal, Indien (Mysore und Orissa) und Afghanistan. Seit den 1960er Jahren tauchen immer mehr Steine aus Afrika auf,
vor allem aus Kenia und Tansania. Sie haben eine schöne, starke Farbe, die von hell- bis dunkelrot variiert.
Die meisten dieser Rubine sind allerdings, wie weltweit üblich, nur von mittlerer Qualität.
Farbe
Die Farbe eines Rubins ist das wichtigste Qualitätskriterium. Die Transparenz eines Steines ist zweitrangig.
An der Farbe kann man die Herkunft eines Rubins erkennen (siehe oben). Spricht man von einem "Burma-Rubin", meint
man damit dessen einzigartige Top-Farbe, ein reiches, volles Rot mit einem leicht bläulichen Hauch.
Diese Farbe wird meistens als "Taubenblut-Rot" oder seltener "Burma-Farbe" bezeichnet. Die Farbe eines Rubins sollte
sowohl in künstlichem als auch in natürlichen Licht gleich sein. Wenn ein Rubin diese seltene, gesuchte Farbe
hat, muss er aber nicht unbedingt aus Myanmar stammen.
Sternrubine
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Exclusiver Sternrubin * |
Rubine mit einer seidenartigen Transparenz haben im Inneren feine Kristallnadeln aus Rutil. Diese Einschlüsse
verursachen manchmal einen Lichtstern, der auf der Oberfläche eines als Cabochon geschliffenen Steines
als meistens sechsstrahliger Stern (manchmal auch zwölfstrahlig) zu sehen ist, der sich über die
Oberfläche des Steines bewegt, je nachdem wie man ihn unter einer punktförmigen Lichtquelle bewegt. Der
Wert eines Sternrubins hängt ab von der Farbe, der Transparenz und dem Stern: Seine Strahlen sollten sich
über die gesamte Oberfläche des Cabochons erstrecken, scharf abgegrenzt sein und das Zentrum des Sterns
in der Mitte der Oberfläche liegen.
* Foto mit freundlicher Erlaubnis von
© www.ahernbrucker.com, Bob Brucker.
Qualität und Wert
Einschlüsse, die ja immerhin noch die Echtheit eines Steines beweisen, wirken sich im Allgemeinen nicht auf
dessen Wert aus, solange sie nicht dessen Transparenz beeinträchtigen oder durch die Tafel (die oben liegende
Facette) sichtbar sind.
Der Schliff eines Rubins ist schließlich auch ein wichtiges Qualitätskriterium. Nur ein perfekter Schliff
kann die Schönheit eines Steines unterstreichen und hervorheben. Ein schlechter Schliff kann einen wundervollen
Rubin im Wert stark beeinträchtigen.
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