Benitoit ist ein seltenes, saphirblaues (selten rosa) Mineral; ein Silikat, das Barium, Cäsium, Fluor,
Eisen, Lithium, Mangan, Niob und Titan enthält und fast ausschließlich aus dem Serpentinkörper des
New Idria Minengebietes nahe des San Benito Flusses im San Benito County / Kalifornien / USA gewonnen wird.
Das Mineral ist hart genug (Mohs-Härte 6,5) um in Juwelen verarbeitet zu werden, allerdings immer noch
ziemlich unbekannt. Facettierte Benitoite wiegen üblicherweise weniger als 1 ct. Ein facettierter, klarer
Benitoit mit einer guten Farbe, der mehr als 0,5 ct wiegt, ist selten und entsprechend teuer.
Entstehung und Lagerstätten
Entstehung
Benitoit mit Neptunit und Joaquinit auf Natrolit
Benitoit gibt es nur im reich mineralisierten (mehr als 150 Halbedelsteine und Edelsteine) Gebiet
des New Idria Minen-Bezirks im San Benito County in den USA. Dort kann man Benitoit am südlichen Ende der
"Diablo Range" finden, einem Gebirgsgürtel, der Basalt, Hornstein, Grauwacke, Schiefer, Serpentin und
kreidezeitliche und tertiäre Sandsteine enthält. Benitoitkristalle wurden in hydrothermalen Lösungen
in Natrolith-Adern geformt, die relativ hohe Anteile an unüblichen Elementen wie Barium, Titan, Fluor, Eisen
usw. enthielten. Benitoit kommt normalerweise zusammen mit Albit, Joaquinit, Neptunit und Serpentin vor. Natrolith,
das als letztes Mineral in den Benitoit-Vorkommen entstanden ist, überdeckt normalerweise die Benitoit-Kristalle,
weshalb es z.B. mit Salzsäure entfernt werden muss um die Benitoit-Kristalle sichtbar zu machen.
Lagerstätten
Clear Creek *
Benitoit Denkmal an der Coalinga Rd. *
Die bekannteste (wegen ihrer wertvollen Kristalle) Benitoit-Mine ist die
"Benitoit Edelstein-Mine" (auch bekannt
als "Benitoit Mine" und "Dallas Gem Mine"), die momentan (2007/ 2008) im Besitz von
Dave Schreiner (aus Coalinga / Kalifornien) ist.
Dave ermöglicht Besuchern, für eine Gebühr im Minengebiet zu schürfen.
Innerhalb eines 10 km Radius um die "Benitoit Edelstein-Mine" gibt es vier weitere Benitoit-Minen im Clear Creek:
Die "Junnila Mine", etwa 8 km nordwestlich der "Benitoit Edelstein-Mine", die
"Numero Uno Mine", die "Victor Mine" und die
"Santa Rita Peak Property".
Neben dem Fundgebiet im San Benito County findet man weniger wertvollen Benitoit in Arkansas ("Diamond Jo Quarry" /
Magnet Cove / Hot Spring County / Arkansas / USA), "Big Creek" (Sierra Nevada / Fresno County / Kalifornien / USA),
Japan (Ohmi / Itoigawa / Niigata Präfektur / Chubu Gebiet / Honshu Insel) und Broken Hill (New South Wales /
Australien).
Farbe
Das Saphirblau (mit einem Hauch von violett) des Benitoit (manchmal auch als "blauer Diamant" bezeichnet) wird
eventuell von Spuren von Eisen verursacht. Sehr selten findet man klare, weiße, grüngraue, rosafarbene, orange,
rote oder kastanienbraune Kristalle (mit Einschlüssen von anderen Mineralien wie z.B. Neptunit). Benitoit hat eine
höhere Doppelbrechung als Diamant. Wegen seines starken Dichroismus zeigt Benitoit entweder keine Farbe oder
blau oder violett. Unter kurzwelligem UV-Licht fluoresziert Benitoit hellblau, unter langwelligem UV-Licht zeigen
manche Kristalle eine rötliche Farbe. Die Dispersion (Lichtbrechung) von Benitoit kann ein Funkeln von roten
und grünen Blitzen verursachen.
Qualität
Große, geschliffene Benitoite (über 1 ct) sind sehr selten. Normalerweise zeigen sie ein tiefes,
intensives Blau. Kristalle können zu Edelsteinen verschliffen werden, die so beeindruckend und rein wie
die besten Saphire sind. Manche Käufer bevorzugen ein dunkleres Blau, andere einen helleren Stein, dessen
Lichtbrechung mehr zum Vorschein kommt. Für Benitoit sind keine Behandlungen oder "Verbesserungen" bekannt.
Ähnlich wie bei Saphir, Rubin oder anderen bekannten Edelsteinen sind große, reine Benitoite mit einem guten
Blau sehr teuer. Steine mit einem sehr hellen oder sehr dunklen Blau sind weniger wertvoll. Im Gegensatz zu anderen
Edelsteinen ist der Schliff eines Benitoit weniger wichtig weil man versucht, so viel Steinmaterial wie
möglich zu erhalten.